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Das OVG Niedersachsen bestätigt: Die Arbeitszeit von Schulleitungen ist messbar! Die GEW Niedersachsen prüft nun, was das Urteil für alle Lehrkräfte bedeutet.
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Niedersachsen hat entschieden: Die Arbeitszeit von Lehrkräften ist messbar und über dokumentierte Überstunden besteht ein Anspruch auf Entschädigung. Die GEW Niedersachsen wertet dieses Urteil als wegweisenden Erfolg im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen.
Arbeitszeitstudie der GEW als Grundlage des Erfolgs
Seit mehr als zehn Jahren setzt sich die GEW Niedersachsen dafür ein, dass Lehrkräfte ihre tatsächliche Arbeitszeit erfassen können. Aus den Erkenntnissen der Arbeitszeitstudie der GEW Niedersachsen lässt sich ableiten, dass Lehrkräfte deutlich mehr als die gesetzlich vorgesehenen 40 Wochenstunden leisten. Besonders betroffen sind Schulleitungen, die im Schnitt über 50 Stunden pro Woche arbeiten.
Gericht gibt GEW Recht: Arbeitszeiterfassung für alle Lehrkräfte notwendig
Der konkrete Fall betraf einen Schulleiter aus Hannover, dessen hohe Arbeitsbelastung nachweisbar wurde. Die GEW wird nun die Urteilsbegründung auswerten, um zu prüfen, inwiefern das Urteil auf alle Lehrkräfte übertragbar ist. Zudem gibt es weitere laufende Verfahren, die sich auf nicht-schulleitende Lehrkräfte beziehen.
Schulleitungen besonders betroffen
Viele Schulleitungsstellen bleiben unbesetzt, da die hohe Arbeitsbelastung abschreckend wirkt. Ohne offizielle Arbeitszeiterfassung blieben die tatsächlichen Mehrstunden bisher unsichtbar. Das OVG-Urteil stellt nun klar: Auch Schulleiter*innen haben ein Recht auf eine gerechte Erfassung ihrer Arbeitszeit.
Forderung der GEW: Landesregierung muss handeln
Das Urteil setzt die niedersächsische Landesregierung unter Zugzwang. Die GEW Niedersachsen fordert eine gesetzliche Regelung zur verpflichtenden Arbeitszeiterfassung sowie eine faire Vergütung für geleistete Mehrarbeit.
„Dieses Urteil ist ein Meilenstein für die Rechte der Lehrkräfte. Nun ist die Landesregierung in der Pflicht, die notwendigen Gesetzesänderungen vorzunehmen,“ betont GEW-Landesvorsitzender Stefan Störmer.
Auch nachzulesen auf der Seite der GEW Niedersachsen.