Am 29.5. fand im bewährten Seminarhaus Wildenloh der 2. Fachgruppentag der Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen statt. Das Thema am Vormittag „Psychiatrische Störungsbilder im schulischen Kontext. Welchen Auftrag und welche Methoden haben Schulsozialarbeiter und Schulsozialarbeiterinnen?“, stieß auf reges Interesse. Über dreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den verschiedenen Schulformen zeigten sich sehr interessiert an den Ausführungen der Referentin Melanie Schönberger (klinische Diplompsychologin), die am Beispiel des Schulabsentismus unterschiedliche Störungsbilder erläuterte. Fließend ging es dabei in die Diskussion, zu eigenen Beispielen aus der Praxis über. In wertschätzender Atmosphäre gelang es der Referentin die Kolleginnen und Kollegen in ihrer Arbeit zu bestärken. Dadurch ist, wieder einmal, die enorme Bandbreite und die hohe Verantwortung der Sozialpädagogik in schulischen Zusammenhängen deutlich geworden. Die Forderung nach entsprechender Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Schulpsychologie bzw. dahingehenden Fortbildungsmöglichkeiten war die logische Konsequenz. Es sind eben viele unterschiedliche, schwerwiegende Störungsbilder, die manch „verlorene Kinder- und Jugendseele“ als erstes zu den SozialpädagogInnen führen. Ob Inklusion, Migration, Missbrauch, Vernachlässigung, Flucht oder welche Gründe auch immer, Fakt ist, dass eine Menge Empathie, sowie eine schwerwiegende Verantwortung hinter dieser Tätigkeit stehen. Denn, die Kolleginnen und Kollegen in der Sozialpädagogik in Schulen sind häufig die ersten und oftmals auch die einzigen erwachsenen Vertrauenspersonen für diese jungen Menschen. Ein Gespräch, mit einem verantwortlichen Psychologen in der Landesschulbehörde ergab im Nachgang, dass es durchaus möglich ist, dahingehend Fortbildungen zu initiieren, um in dieser Thematik mit den Kolleginnen und Kollegen Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Ein sehr positiver Ansatz.
Nach dem Mittagessen ging es darum, die derzeitige Situation der Kolleginnen und Kollegen an den Schulen in Bezug auf Rahmenbedingungen, den Handreichungen, Einbindung in multiprofessionelle Teams etc. zu analysieren. Längst stimmen die Bedingungen für einige Kolleginnen und Kollegen noch immer nicht. Ob Ausstattung, das Budget, die Räumlichkeiten oder gar die Akzeptanz in den Kollegien, da ist noch einiges im Argen. Die immerwährende Forderung nach EG10 ist mehr als gerechtfertigt. Gerade vor dem Hintergrund der Diskussion am Vormittag, bezüglich der beschriebenen schwerwiegenden Aufgaben und im Hinblick auf die anstehenden Tarifverhandlungen! Weitere Forderungen sind beispielsweise externe Supervisionen, gesundheitsfördernde Projekte, sinnvolle Fortbildungen, keine verschiedenen Standorte, Änderung der Bezeichnung „Sozialpädagogische Fachkraft“ (das untergräbt bei den meisten das Studium bzw. das Diplom), weg von den „Zwangsteilzeitstellen“ und einiges mehr wurde formuliert. Dazu wird es am 12.6. ein Treffen des Fachgruppenvorstandes geben, um konkrete Anträge für die zuständigen Gremien der GEW zu formulieren.
Insgesamt war dieser Fachgruppentag wieder ein sehr erfolgreicher Tag mit unzähligen Anregungen, wichtigen Forderungen und vielen guten Ansätzen…
Jürgen Faber
Referat Soziale Berufe
Hinterlasse jetzt einen Kommentar