An diesen Schuljahresbeginn werden wir uns noch lange erinnern. Die Stundenpläne, die zu Beginn des Schuljahrs ausgegeben wurden, dürften bereits Makulatur sein.
Was ist passiert?
In der letzten Ferienwoche trafen sich die vier Regionalabteilungsleiter*innen und der Präsident der Landesschulbehörde. Dabei ging es um die katastrophale Unterrichtsversorgung an den niedersächsischen Schulen, besonders aber an den Grundschulen. Diese zeichnete sich zwar bereits lange vor den Ferien ab (wir hatten bereits vor Monaten darüber berichtet), den Ernst der Lage hatte man scheinbar aber erst in dem Moment erfasst, als klar war, dass auch die aktuelle Einstellungsrunde keine Besserung bringen würde. Es gibt schlichtweg nicht genügend Lehrkräfte.
Rechnung: 100 % UV Grundschule bedeutet 97 % an allen anderen weiterführenden Schulen
An Grundschulen werden die Grundlagen für alle Bildungsgänge gelegt. Jedes Kind muss die Grundlagen im Rechnen, Schreiben und Lesen beherrschen, damit es überhaupt eine weiterführende Schule besuchen kann. Daher ist es selbstverständlich, dass an den Grundschulen eine 100%ige Unterrichtsversorgung sichergestellt werden muss.
Dies ist aber – wenn Lehrkräfte insgesamt fehlen – nur über Abordnungen von Lehrkräften an den weiterführenden Schulen zu gewährleisten.
In der Vergangenheit waren hier vor allem KollegInnen der Haupt-, Real- und Oberschulen betroffen. Da aber an diesen Schulformen mittlerweile die Unterrichtsversorgung ebenfalls dramatisch in den Keller geht, hat die Schulbehörde berechnen lassen, bei welchem durchschnittlichen Wert der Unterrichtsversorgung an Gymnasien, Gesamtschulen, Haupt-, Real- und Oberschulen genug Abordnungsstunden frei werden, um an den Grundschulen eine 100%ige Versorgung zu garantieren. Das Ergebnis lautete: 97 %.
Neu an dieser Berechnung ist, dass in dieser Notsituation zum ersten Mal auch die Gymnasien und Gesamtschulen flächendeckend für die Sicherung der Unterrichtsversorgung an anderen Schulformen in die Pflicht genommen werden.
Der Bezirksverband der GEW hatte in Kenntnis der dramatischen Lage an den Schulen erwartet, dass WEIT VOR den Ferien die Abordnungssituation mit den Schulleitungen aller Schulformen durch die Landesschulbehörde diskutiert wird. Warum dies nicht erfolgt ist, entzieht sich unserer Kenntnis.
Dieses Nichthandeln hat aber dazu geführt, dass sich die Kollegen und Kolleginnen zu Recht getäuscht fühlen, wenn sie nach Erhalt ihrer Stundenpläne erfahren, dass an ihrer Schule in den nächsten Wochen noch 50,70 oder gar über 100 Stunden an andere Schulen abgeordnet werden müssen. Für die Schulen bedeutet dies eine enorme Mehrarbeit, die hättte vermieden werden können. Dieses unprofessionelle planerische Fehlverhalten hätte sich kein Kollege und keine Kollegin im eigenen Schulalltag erlauben dürfen!
GEW beruft Krisengipfel ein
Die GEW hat aus diesem Grund einen Krisengipfel für Montag, dem 7. August,einberufen. Dabei wird es darum gehen, die Informationen aus allen Regionalabteilungen und allen Schulformen zu bündeln und herauszufinden, wie diese chaotische Situation überhaupt entstehen konnte und wie man ihr begegnen kann. Zudem wird es auch darum gehen müssen, wie langfristig die Unterrichtsversorgung an allen niedersächsischen Schulen gesichert werden kann.
Wir werden Euch über die Ergebnisse auf dem Laufenden halten.
Wir werden Euch über die Ergebnisse auf dem Laufenden halten.
Rechtliche Informationen für KollegInnen
Da aber bereits ab sofort die Schulleiter*innen konkret auf einzelne Kollegen und Kolleginnen zugehen werden, ist es jetzt wichtig, dass zuverlässige Informationen über das Abordnungsverfahren an alle Betroffene gelangen. Zu diesem Zweck veröffentlicht der Bezirksverband auf seiner Homepage eine Sonderseite mit den wichtigsten Fragen und Antworten zum Abordnungsverfahren. Diese Seite wird laufend aktualisiert!!!
AnsprechpartnerInnen
Für Fragen stehen Euch folgende Personen zur Verfügung, die allesamt auch Personalräte/Personalrätinnen an der Landesschulbehörde sind.
1. Gymnasien und Gesamtschulen:
Stefan Störmer: 0491 9768065
Anja Meßmann: 05433 9143227
Sabine Nolte: 0151 17292762
2. Haupt-, Real-, Ober-, Grund- und Förderschulen
2.1 Region Wilhelmshaven/Friesland
Rita Vogt: 04402-869921
2.2 Region Oldenburg (Oldenburg-Stadt, Ammerland, Wesermarsch
Wencke Hlynsdottir: 0441-96016394
2.3 Emsland
Birgit Ostendorf: 0541-58051359
2.4 Grafschaft Bentheim
Roland Schörnig: 04955-9867857
2.5 Osnabrück (Stadt Osnabrück und Landkreis Osnabrück)
Ulrike Kinzl: 05461-969851
2.6 Vechta und Cloppenburg
Melanie Esters: 0174-7567408
2.7 Wildeshausen und Delmenhorst
Frederick Schnittker: 0179-2920666
2.8 Aurich
Inga Voß: 0541 707381
Astrid Müller: 05407 39185
3. Zusätzliche AnsprechpartnerInnen (Vorsitzende im Schulbezirkspersonalrat)
Sabine Nolte: 0151-17292762
Astrid Müller: 05407 -39185
Birgit Ostendorf: 0541-58051359
Karen Eberhard: 0541-76018076
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