Diesmal im Interview: Karin Maanen,
 seit März 2020 neu im SBPR

Hallo, Karin, Du bist nach der Wahl neu im Schulbezirkspersonalrat. Magst Du Dich kurz vorstellen?

Karin: Ich unterrichte an der IGS Krummhörn-Hinte Chemie und Geschichte bzw. Naturwissenschaften und Gesellschaftslehre. Dort bin ich Klassenlehrerin einer 10. Klasse. Ursprünglich komme ich aus der Nähe von Aachen und habe mein Referendariat in NRW absolviert. Als mir vor etwa 5 Jahren recht unerwartet das Angebot unterbreitet wurde, an der wunderschönen Nordsee zu unterrichten, konnte ich das natürlich kaum ausschlagen und bin nach Niedersachsen gezogen. Mittlerweile bin ich hier sehr glücklich und möchte auch nicht mehr tauschen. 

Warum hast du dich für die Wahl zum Schulbezrikspersonalrat aufstellen lassen?

Karin: Ich war auf einer Herbstschulung der GEW, auf der auch gefragt wurde, ob jemand der Anwesenden Lust hätte, für den SBPR zu kandidieren. Was dort vorgestellt wurde, fand ich sehr interessant und bin daher nach der Schulung noch etwas länger geblieben und habe mir mehr über die Arbeit des SBPR erzählen lassen. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich vorher noch keine genaue Vorstellung davon, was ein Schulbezirkspersonalrat so macht. Doch die Aufgaben klangen  nach einer neuen Herausforderung, der ich mich gerne stellen wollte. Daher habe ich mich für die Wahl des SBPR aufstellen lassen und es seither auch nicht bereut. 

Was hat dich in den ersten Wochen am meisten beeindruckt?

Karin: Die ersten Wochen waren davon gekennzeichnet, dass ich mich erst einmal in diesem Konstrukt „Behörde“ zurechtfinden musste. Die „Behörde“ war für mich vorher immer nur ein unkonkretes Gebilde, aus dem irgendwie irgendwelche Entscheidungen kamen. Mit klaren Strukturen oder Personen hatte ich es vorher noch nicht verbunden. Es war sehr spannend, sich in die Strukturen genauer einzuarbeiten und auch mit den Personen zusammenzuarbeiten. Egal ob ich mit Dezernent*innen oder auch den Sachbearbeiter*innen zu tun hatte, waren diese Personen immer sehr freundlich und haben mir das Gefühl vermittelt, für die Kolleg*innen entscheiden zu wollen, auch wenn die Umstände und das System das nicht immer zulassen. Ich habe in diesen Wochen viel gelernt und war zuständig für die Schulen des Dezernates 2 im Bereich Wilhelmshaven und Friesland. Wegen einer Umstrukturierung betreue ich mittlerweile Gesamtschulen und Gymnasien und freue mich hier auf viele neue Kontakte zu Kolleg*innen oder Schulpersonalrät*innen.

Gibt es einen besonderen Fall, den du bereits begleitet hast?

Karin: Ich habe einen Fall mitbekommen, in dem ein Kollege in den vorzeitigen Ruhestand versetzt werden sollte, obwohl er mitten in einer akuten Behandlung war und noch therapiert wurde. Dieser Kollege war tatsächlich schon sehr vom Schicksal gebeutelt. Nur dem Einsatz einer Schulbezirkspersonalrätin, die nach der Entscheidung der Behörde diesen Fall auch vor die Einigungsstelle gebracht hat, ist zu verdanken, dass der Mann vorerst seine Therapie beenden kann, ehe über die Versetzung in den vorzeitigen Ruhestand entschieden wird. Es hat mich sehr beeindruckt, wie der SBPR in diesen Fällen doch so viele Hebel in Bewegung setzen kann. 

Blick in die Zukunft: Welche Vorstellungen, Perspektiven, Wünsche hast du an deine Mitarbeit im SBPR?

Karin: Der Blick in die Zukunft ist wegen der Neuwahlen natürlich nicht ganz so einfach. Ich würde mir wünschen, dass die Wahlbeteiligung bei den im Januar kommenden Wahlen wieder so hoch ist wie vorher und ich weiterhin für die GEW in einem Gremium arbeiten darf, das die Rechte und Bedürfnisse der Kolleg*innen so gut unterstützt.

Vielen Dank für das Gespräch!