ErzieherInnen haben im Jahr 2014 durchschnittlich knapp 200 Euro brutto im Monat weniger verdient als es der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) vorsieht. Laut dem 2016 veröffentlichten Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit bekamen VollzeiterzieherInnen 2014 durchschnittlich 2.928 Euro brutto monatlich. Dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) zufolge hätten sie 3.115,54 Euro verdienen müssen. Dieser Wert wurde nach Berechnungen der GEW in keinem Bundesland erreicht. Während die durchschnittliche Lücke im Westen bei rund 162 Euro lag, waren es in Ostdeutschland sogar 350 Euro.
Weit unter dem Durchschnittswert rangiert Mecklenburg-Vorpommern: Dort kommen ErzieherInnen im Mittel auf 2.359 Euro. Auch in den weiteren neuen Bundesländern sind die Löhne unterdurchschnittlich. Die höchsten Gehälter haben ErzieherInnen in Rheinland-Pfalz mit 3.044 Euro und in Hessen mit 3.034 Euro.
Grund für die Differenz zwischen Tarif- und tatsächlichem Gehalt vieler ErzieherInnen ist die sehr unterschiedliche Bezahlung bei freien Trägern, die oft weit unter den Standards liegt. Die zwischen freien Trägern und Gewerkschaften ausgehandelten Tarifverträge erfassen bei Weitem nicht alle Beschäftigten. Daher hat die GEW die Kampagne „Tariflohn für alle“ gestartet. Die Landesregierungen sollen der Gewerkschaft zufolge die Zuweisung öffentlicher Gelder zur Finanzierung von Kitas an die Tariftreue der Träger binden: Wer öffentliche Mittel zum Betrieb einer Kita in Anspruch nimmt, muss seine Beschäftigten nach Tarif bezahlen.
Der Bundesverband präsentiert die Ergebnisse in einer interaktiven Karte. Diese Informationen sind hier zu finden.
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