Schulische Therapeut*innen aus Niedersachsen fordern gleiche Bezahlung

Die Therapeut*innen an Förderschulen in Niedersachsen verdienen seit Jahren bis zu 550 €uro weniger als die Erzieher*innen und Heilerziehungspfleger*innen. Mit rund 120 Beschäftigten hat die GEW erneut auf diese Ungleichheit aufmerksam gemacht.

Derzeit laufen die aktuellen Tarifverhandlungen der Länder. Finanzminister Gerald Heere soll daran erinnert werden, im Rahmen der Tarifverhandlungen Lösungen zu finden bzw. zu erarbeiten.

Unter anderen haben sich auch die therapeutischen Fachkräfte aus dem GEW-Bezirk Weser-Ems, aus Ostfriesland, dem Oldenburger, Cloppenburger und Osnabrücker Raum auf den Weg gemacht, um mit einer großen Anzahl an Kolleg*innen lautstark  auf sich aufmerksam zu machen.

Der GEW-Protest richtete sich an Finanzminister Gerald Heere, der im Plenum mit dem Landeshaushalt befasst war und der am Rande der aktuellen Tarifverhandlungen eine Lösung erarbeiten soll. Heere ließ sich bei den Protestierenden von seinem Ministeriumssprecher Johannes Pepping vertreten, der die Forderungen der Beschäftigten entgegennahm. Die Grünen-Landtagsfraktion war unter anderem durch Bildungspolitikerin Lena Nzume vertreten, für die SPD im Landtag war Kirsikka Lansmann dabei, ebenso Fraktionsvorsitzender Stefan Politze. Überraschenderweise stieß zudem Ministerpräsident Olaf Lies hinzu, der zuvor bei einer Nachbarveranstaltung am Landtag zu Gast war.

Isabel Rojas, stellvertr. Landesvorsitzende der GEW Niedersachsen: „Wir wollen Finanzminister Heere an sein Versprechen erinnern“

„Wir sind hier, um Finanzminister Heere an sein Versprechen zu erinnern, die Therapeut*innen finanziell gleichzustellen! Es ist ungerecht, dass Therapeut*innen niedersächsischen Schulen erheblich weniger verdienen als bei anderen Arbeitgebern – und weniger verdienen als ihre Kolleg*innen, die pädagogischen Fachkräfte in unterrichtsbegleitender Tätigkeit, mit denen sie auch in Unterrichtskontext zusammenarbeiten“, rief die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Isabel Rojas den Protestierenden zu und übergab die schriftlichen Forderungen an den Sprecher des Finanzministeriums. 

Ministerpräsident will Ungleichbehandlung im Kabinett auf den Tisch bringen

Zugleich richtete sie die Forderung an den Ministerpräsidenten, diese Ungerechtigkeit endlich zu beseitigen. „Normalerweise wünscht man sich zu Weihnachten etwas, aber wir sind hier, um eine klare Erwartung zu formulieren: Wir erwarten, dass Herr Heere jetzt im Rahmen der Tarifverhandlungen seine Zusage einlöst!“, betonte Rojas. Olaf Lies drückte in seinem spontanen Wortbeitrag seine große Wertschätzung für die Arbeit der multiprofessionellen Teams aus und sagte zu, die Ungleichbehandlung der Therapeut*innen an den Kabinettstisch der Landesregierung zu bringen. Die Therapeut*inen am Landtag können diese positive Aussage zu ihrer erfolgreichen Aktion nun mit in die Schulen und ihr Engagement in der GEW nehmen. Die GEW Niedersachsen wird dies gegenüber der Landesregierung ebenfalls wieder aufgreifen.

Weitere Informationen unter: https://www.gew-nds.de/aktuelles/detailseite/niedersaechsischer-landtagtherapeutinnen-demonstrieren-fuer-bessere-bezahlung