Sind wir zufrieden? Haben wir gewonnen? Nein!
Was haben wir erwartet?
Neben einer linearen Entgeltsteigerung von 5 % oder mindestens 150 Euro und weiteren strukturellen Forderungen, aber auch Anerkennung und Wertschätzung unserer täglichen beruflichen Leistungen.
Haben wir diese bekommen?
Fakt ist
- Erst nach massiven bundesweiten Warnstreiks von uns Beschäftigten war Bewegung in die Tarifverhandlungen gekommen.
- Seit der ersten Verhandlungsrunde im Oktober´21 gab es von der TdL kein Angebot für Gehaltssteigerungen.
- Über unsere strukturellen Forderungen wie Einführung der Paralleltabelle für angestellte Lehrkräfte, stufengleiche Höhergruppierung, Zulagen für die therapeutischen Fachkräfte in FÖS etc.wollten sie nicht sprechen.
- Es gab Überlegungen in eine 4. Verhandlungsrunde „nach“ der Pandemie zu gehen, wann auch immer das gewesen wäre.
- Am vergangenen Sonntagnachmittag kam ein wenig Bewegung in die Tarifverhandlungen und es lagen „vorsichtige“ Einigungstendenzen in der Luft.
- Am Montag gab es ein Verhandlungsangebot- und Ergebnis unter anderem mit folgenden Komponenten:
- Eine Corona-Sonderzahlung in Höhe von 1.300 Euro, die auch auf die Beamtinnen und Beamten übertragen werden soll und spätestens im März 2022 ausgezahlt wird.
Diese Sonderzahlung ist steuer- und sozialabgabenfrei.
Für die Beschäftigten heißt das netto wie brutto.
- Eine lineare Entgeltsteigerung um 2,8 Prozent für alle Tarifbeschäftigten ab dem
1. Dezember 2022, gültig auch für die SuE Tabelle. - Die Laufzeit beträgt 24 Monate bis zum 30. September 2023.
- Eine Erhöhung der Entgelte für Auszubildende und Praktikant*innen (wichtig für die Anerkennungsjahre) zum 1. Dezember 2022 um 50 Euro.
- Gesprächszusage für eine Bestandsaufnahme der Beschäftigungsbedingungen studentischer Hilfskräfte.
Ein kleiner Erfolg: Der § 12 Arbeitsvorgang im TV-L konnte abgewehrt werden. Eine Neufassung hätte für die Eingruppierung eine Verschlechterung bedeutet, auch für Beschäftigte in den schulischen Bereichen.
Unser Resümee
- Unsere Arbeitgeber wollten ihre gesellschaftliche Verantwortung nicht wahrnehmen.
- Unsere Arbeitgeber waren nicht bereit über unsere strukturellen Forderungen zu sprechen, deshalb ist eine Corona-Sonderzahlung das Mindeste was wir „wert“ sind.
- Wir Beschäftigte im schulischen Bereich müssen uns und unsere Kollegen*innen noch mehr informieren und zum Engagement motivieren.
- Wir bleiben dabei, Bildung ist MehrWert.
- Wir müssen weiterhin zusammenhalten, denn nur gemeinsam sind wir stark.
Ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein neues, gesundes Jahr 2022 wünschen Euch
Roland Schörnig und Rita Vogt vom GEW Weser-Ems Bezirksreferat Tarifpolitik