Zwangsteilzeit an Förderschulen: Jetzt Anträge stellen!

Kultusminister Tonne hat mehrfach erklärt, die seit nunmehr 16 Jahren bestehende Deckelung der Verträge für Erzieher*innen, Heilpädagog*innen, Heilerziehungs-pfleger*innen, Motopäd*innen, Ergotherapeut*innen, Physiotherapeut*innen und  für Logopäd*innen an Förderschulen mit den Schwerpunkten geistige sowie körperlich-motorische Entwicklung aufzuheben. 

So weit – so gut.

Allerdings gibt es noch eine Hürde, die umgangen werden muss: Am 12. Dezember sollen im Landeshaushalt Gelder für 80 Vollzeiteinheiten bewilligt werden. Damit könnten ca. 400 Kolleg*innen mit 80%-Verträgen jeweils ein Vollzeitvertrag angeboten werden. Die Frage, wem in der Folge eine Vollzeitvertrag angeboten wird und wem nicht, schließt sich nahtlos an. 

Wir müssen also gemeinsam dafür eintreten, dass ALLE einen Vollzeitvertrag erhalten können. Anscheinend geht die Politik davon aus, dass ein nicht unerheblicher Teil der Landesbeschäftigten keinen Bedarf an einem Vollzeitvertrag anmelden werden und insofern die weitaus höhere Anzahl von Zwangsteilzeitbeschäftigten unberücksichtigt bleiben könne.

Kolleg*innen, die zur Zeit nicht in Vollzeit arbeiten wollen, sollten bedenken, dass irgendwann in eine Lage geraten könnten, die Vollzeitstelle in Anspruch nehmen zu müssen oder zu wollen. Darauf können aber ausschließlich Kolleg*innen zurückgreifen, die im Rahmen einer Vollzeitstelle beschäftigt werden. Drohende Altersarmut aufgrund von Teilzeitarbeit wäre in solchen Fällen die logische Konsequenz.

Ein positiver Effekt ergibt sich daraus, dass aus den nicht in Anspruch genommenen Stellenanteilen  daraus  zusätzliche befristete Stellen an eurer Schule geschaffen werden können. Damit wird  das gesamte Kollegium entlastet!

Jeder Antrag, der gestellt wird, ist ein klares Signal für die Landesregierung, dass teilzeitfähige Vollzeitverträge angeboten werden müssen. Dadurch wird eine Aufwertung bzw. die Konkurrenzfähigkeit des Arbeitsfeldes „Schule“ gesichert – ohne Angst vor Altersarmut oder den Zwang Zweitjobs anzunehmen. Gerade auch in Zeiten, in denen gute Fachkräfte eine Mangelerscheinung sind müssen sich diese Arbeitsbedingungen verbessern. 

Schulleitungen, Schulpersonalräte und die Pädagogischen Fachkräfte in unterrichtsbegleitender und therapeutischer Funktion an Förderschulen und in der Inklusion wurden in der letzten Zeit angeschrieben und auf die Wichtigkeit hingewiesen. Ein Antragsmuster liegt den Personalräten und Beschäftigten vor oder kann auch auf der Homepage unter www.gewweserems.de heruntergeladen werden.

Weitere Informationen und Kontakt unter
www.gewweserems.de

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