Mit dem Programm „Startklar in die Zukunft“ begann die niedersächsische Landesregierung 2021 das neue Schuljahr.
Viel Geld für Bildung aus Bundes- und Landesmitteln sollte in die Hand genommen werden, um das soziale Lernen zu stärken, die Folgen der Corona-Zeit aufzuarbeiten und Lernrückstände zu beheben. Das Aktionsprogramm setzt sich aus Mitteln des Landes Niedersachsen und aus Bundesmitteln zusammen.
Jetzt, nach einem guten halben Jahr mit Omikron, Quarantäne, und vielen Ausfällen in den Schulen, ist es Zeit für eine kurze Zwischenbilanz.
An Sachmitteln wurden von den allgemeinbildenden Schulen bisher insgesamt knapp 2 Mio. € und von den berufsbildenden Schulen gut 360.000 € in Anspruch genommen. Hier ist sicherlich noch Luft nach oben. Die Sachmittel stehen bis zum Ende des Jahres zur Verfügung, Anträge können weiterhin gestellt werden. Aus diesem Budget sollen Schulen zusätzliche Angebote unter anderem zur Lernförderung, zur psychosozialen Stabilisierung, zur Freizeitgestaltung, Gesundheitsförderung und zur gesellschaftlichen Beteiligung erhalten. Es können Unterstützungsangebote mit Lehramtsstudierenden, pensionierten Lehrkräften, Vereinen und Verbänden organisiert werden.
Die Mittel des Sonderbudgets stehen den Schulen befristet zur Verfügung und können für die Schuljahre 2021/2022 und 2022/2023 eingesetzt werden. Für 2021 erhalten die Schulen das erste Drittel ihres Sonderbudgets und 2022 die weiteren zwei Drittel der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel.
Personalkosten: Bisher wurden vom Sonderbudget 311 Pädagogische Mitarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen, befristet ohne Sachgrund, vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung in Osnabrück eingestellt. Das entspricht 5314,2 Std. Das Beschäftigungsvolumen beträgt 102,7 Vollzeiteinheiten. Aufgrund der Befristungen ist dieses nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“.
Die letzten Monate haben den Mangel an Fachpersonal an Schulen trotz dieser Maßnahmen deutlich gemacht. Die Schulen ächzen unter den zusätzlichen Personalausfällen, die Omikron-Variante führt zu vermehrten Quarantänefällen im Kollegium und bei Schüler:innen, aber Vertretungslehrkräfte oder weitere Stunden für pädagogische Mitarbeiter:innen stehen kaum zur Verfügung.
Was bleibt, ist der Fachkräftemangel
Das Sonderprogramm „Startklar in die Zukunft“ ist sicherlich ein kurzfristiger Schritt, das System Schule aufrecht zu erhalten. Die Frage ist jedoch: „Was kommt danach?“ Eine Zukunft, die weiterhin unter dem Fachkräftemangel zu leiden hat? Nach dem Auslaufen des Sonderprogramms kann nicht einfach wieder zur Tagesordnung zurückgekehrt werden. Der Mangel wird bleiben, er war auch vor der Pandemie schon zu spüren und wird es auch nach der Pandemie sein.
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