Nach den Protesten vor den Osterferien zur geplanten Testpflicht in Schulen, den Beschwerden und Remonstrationen konnte das Kultusministerium eigentlich nicht anders: Es musste sich bewegen – und zwar in die Richtung, die die GEW für die Be-schäftigten gefordert hatte.
Testpflicht ja, aber bitte nicht so!
Die Krise hat uns gezeigt, dass die GEW gemeinsam mit vielen Initiativen aus unterschiedlichsten Kollegien durch hartnäckige Verhandlungen auf politischer Ebene Erfolge erzielen kann. Denn zunächst sollte die Umsetzung der Testpflicht in den Schulen vonstatten gehen. Dies ist ein Indiz dafür, wie wenig Vorstellung die Verantwortlichen im MK für den Schulalltag grundsätzlich mitbringen. Auch hier folgte der Protest seitens der GEW und der Beschäftigten u.a. in Form von Brandbriefen. Kultusminister Tonne hatte ein Einsehen, sodass die Schnelltests nun im häuslichen Umfeld durchgeführt werden.
Auch beim Impfen gibt es Erfolge zu verzeichnen. Die Impfaktion in Niedersachsen verlief zunächst schleppend. Auch war zu Beginn der Kampagne noch nicht daran gedacht, in Schule Beschäftigte zu priorisieren. Doch durch Intervention seitens der GEW und durch Protest vieler Grund- und Förderschulkollegien kam es dazu, dass bereits vor den Osterferien damit begonnen wurde, die Lehrkräfte dieser Schulformen zu impfen. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: weitestgehend Präsenzunterricht und schulformbedingte Probleme bei der Einhaltung von Distanz- und Hygieneregeln. Auch für die Beschäftigten an den anderen Schulformen gibt es seit dem 01. Mai ein freiwilliges Impfangebot. Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.
In vielen Bereichen macht die Pandemie deutlich, welche Defizite nicht nur im Verborgenen schlummern. So äußern beispielsweise viele Kolleginnen und Kollegen, dass sie mit halben Klassen in der halben Zeit mehr Lernerfolge erzielen konnten als mit der ganzen Klasse in der vollen Zeit.
Die GEW fordert nicht erst seit Beginn der Pandemie eine deutliche Reduzierung der Klassengröße. Gemeinsam mit euch bleiben wir dran, die Forderungen der Beschäftigten nach Verbesserungen umzusetzen.