Umfrage des Kultusministerium legt etliche Defizite an Schulen offen

Presserklärung des Landesverbands

„Die heute (Montag, den 30.8.2016) von David Horstmann, Leuphana Universität, vorgestellten Ergebnisse der Online-Umfrage des Kultusministeriums enthalten einen Appell der Lehrkräfte an die Ministerin, umgehend Korrekturen bei der „Eigenverantwortlichen Schule“ einzuleiten, ihren Reform- kurs (Inklusion, Ganztag, Sprachförderung, Integration der Migranten) fortzuführen und durch eine näher an den Bedürfnissen der Schulen ausgerichtete Beratung und Fortbildung sowie gezielte Entlas- tung zu unterfüttern“, erklärt der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Eberhard Brandt. Die Aussagen aus den Schulen signalisieren eindeutig ein Versagen der derzeitigen autoritären Strukturen der Landesschulbehörde. Die im Kultusministerium erarbeiteten Pläne für Regionale Zentren für Schulische Inklusion (RZI) hat Kultusministerin Frauke Heiligenstadt als neue Form dezentraler Beratung und als Modell für die Reform der Landesschulbehörde bezeichnet. Das kann, so die GEW, als erster Schritt in die richtige Richtung angesehen werden.

„Die deutlichen Rückmeldungen aus den Schulen zeigen, wie sinnvoll es war, dass die Kultusministerin die Gewerkschaft und andere Bildungsorganisationen in die Vorbereitung der Umfrage intensiv einbezo- gen hat, nachdem anfängliche Irritationen überwunden wurden“, kommentiert Eberhard Brandt und konstatiert, dass der Verband Bildung und Erziehung (VBE), der Grundschulverband, der Verband für Sonderpädagogik (VDS) und der Schulleitungsverband mit der GEW in den Schlussfolgerungen aus der Umfrage weitgehend übereinstimmen. Der GEW-Vorsitzende fordert den Philologenverband auf, die Attacken auf die Umfrage zu beenden und seine isolierte Haltung zu überwinden.

Kultusministerin Heiligenstadt habe mit den repräsentativen Ergebnissen der Online-Umfrage Rücken- wind für ihre Politik erhalten und sei zugleich mit der Erwartung der Lehrkräfte konfrontiert, wirksame und schnell wirkende Schlussfolgerungen zu ziehen, resümiert Eberhard Brandt. Die Schulinspektion, die Vergleichsarbeiten, die Steuerung durch Zielvereinbarungen in den Beruflichen Schulen, die Vertragsab- schlüsse durch SchulleiterInnen, die Schulgirokonten aus der Negativ-Hitliste der Online-Umfrage könn- ten so nicht länger aufrecht erhalten werden.

Die GEW und die anderen Bildungsorganisationen nehmen die Einladung der Kultusministerin an, die anstehenden Veränderungen mit dem Kultusministerium zu beraten.

Die GEW betont, dass die Arbeitsbedingungen für die Umsetzung der Inklusion, der Sprachförderung und der Integration von MigrantInnen verbessert werden müssen. Die Forderung nach Anrechnungs- stunden für Koordinierung und eine Vertretungsreserve für die Teilnahme an Fortbildungsmaßnahmen wird die GEW in die Arbeitszeitkommission einbringen, die das Kultusministerium in diesem Herbst einrichten wird.

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